Der geplante Graben um den Berliner Reichstag entfacht allerorten kontroverse Diskussionen. Die Rechten und Reichsbürger sehen sich in ihren Thesen vom totalitären Merkel-Regime bestätigt, das sich durch diesen Graben nun vom wütenden Volksmob schützen muss oder möchte, die anders politisch orientierten befürworten diesen Schritt als notwendige Maßnahme, um eine erneute Stürmung des hochheiligen Gebäudes nicht noch einmal zu riskieren.
Wir erinnern uns: Am 30. August des Jahres 2020 war es zu einer Selfie-Pandemie auf den Stufen des Reichstages in Berlin gekommen, nachdem eine hysterische Frau einige Hundert Teilnehmer*innen einer Demonstration dazu aufgerufen hatte, das Gebäude zurückzuerobern. Bewaffnet mit farbigen Flaggen und Telekommunikationsgeräten rannten die erfreuten Menschen daraufhin auf die Stufen des Reichstages, wo sie von versprengten Einsatzkräften der Polizei weggeschubst und mit Reizgas bekämpft wurden (Das war für die Selfies unvorteilhaft) bis sich die Versammlung wieder auflöste. Verletzte Polizisten gab es keine, doch es wurde sich wüst beschimpft.
Im Gegensatz zum Sturm auf das Kapitol am 6. Januar diesen Jahres gelangten die Reichstagsstürmer – im übrigen Angehörige des Volkes, dem das Gebäude zumindest laut Inschrift gewidmet ist – nicht (einmal) hinter die Türen, die am Wochenende ohnehin abgeschlossen waren. Trotzdem ist die Verunsicherung der Belegschaft imGebäude seit dem so groß, dass die Aushebung des Grabens nun wieder auf den Tisch gekommen ist.
Kritische Stimmen kommen dabei vor allem von den Grünen, die darauf drängen, dass die Tiefbaufirma, die für die Bauarbeiten engagiert werden soll, einen guten Zuwanderungsquotienten aufweisen muss, das bedeutet, dass pro 1,0 deutschem Angestellten, 0,74 Prozent Angestellte mit aktuellem Migrationshintergrund nachgewiesen werden müssen.
Die AfD legte ein Veto ein, und beharrt darauf, dass diese Quote nur bei 0,45 Prozent liegen solle. Eine Tiefstgrenze lehnten die Demonstrantenversteher in der Plenarsitzung ebenfalls geschlossen ab.
Einig scheinen sich alle Fraktionen jedoch hinsichtlich der Ausstattung des Grabens zu sein.
Der zunächst vorgelegte Plan einer 4 Meter tiefen und 3 Meter breiten Schlucht wurde bald verworfen. Nun liegen Konstruktionspläne für einen 4 Meter tiefen Graben mit schrägen Wänden vor. Das Gefälle soll rund 50 % betragen, was ein Hochklettern unmöglich, ein Abrutschen aber um so wahrscheinlicher macht. Weitere Erschwernisse im Überwinden des Spalts sollen darin bestehen, dass die unteren zwei Meter mit Wasser geflutet werden, in dem Haifische und Piranhas angesiedelt werden sollen. Die Tierschutzpartei hat aufgrund der Pläne empört damit gedroht, zur nächsten Bundestagswahl anzutreten. Kommentare dazu gab es keine.
Der IWF begrüßte diesen Vorstoß für die Artenvielfalt und den Naturschutz.
Haifische haben in den offenen Ozeanen dieser Tage ein sehr schweres Leben.
Sie sterben millionenfach, da ihre Flossen eine begehrte Zutat für die Haifischflossensuppe sind.
Den armen Kreaturen Asyl in Berlin zu bieten, bezeichnete die Sprecherin, Amanda Arm, als sehr großherzig, nachdem sich die Bundesrepublik seit Jahren edel heraushält, wenn es um die internationale Unterstützung zur Eindämmung dieser Verbrechen geht.
Bekrittelt wurde das Grabenprojekt mit Tieren vom Bund für Steuerzahler, der sich am Kostenpunkt aufrieb, den ein beheizter Graben verursachen würde. Sowohl der Bau als auch der Betrieb einer solchen Anlage seien dem Steuerzahler ja wohl kaum zuzumuten, schließlich könne man die Exoten ja nicht einmal bewundern, da sie tief unten im Graben herumschwimmen werden und es eine 2 Meter Sperrzone gebe, die bei Betreten sofort einen Sicherheitsalarm auslöst, damit niemand versehentlich hineinfällt. Man drohte an, eine Petition zu starten, welche den Bundestag dazu verpflichtet, auf eigene Kosten (was auch immer das heißen mag) einen Bereich zu bauen, in den Besucher hinuntersteigen und die Tiere hinter einer Glaswand anschauen können.
Kontrovers diskutiert wird auch die Gestaltung des langen Beckens.
Von der politisch aktiven FFF-Jugend wurde der Vorschlag eingebracht, dass alte Reifen und ausgediente Metallcontainer den Fischen als Riffersatz dienen könnten, daran stößt sich jedoch der deutsche Ästhetikrat und meint, der Graben solle elegant sein und der Würde des Gebäudes entsprechen und keinesfalls wie eine Barrikade aus Müll wirken, in der man gefährliche Tiere zur Abschreckung aussetzte.
Völlig ungeklärt ist momentan auch noch der Aspekt der „möglichen Überquerung des Grabens“. Ein Großteil der Abgeordneten plädiert für eine „ausschließliche Unterquerung“. Das würde bedeuten, dass die Wiese vor dem Reichstag für keinerlei Veranstaltungen mehr zur Verfügung stünde, außer man flöge die Besucher per Helikopter ein oder ließe die durch das Gebäude hindurchgehen. Momentan tagt ein Expertenteam im „Sinnfindungsaussschuss“ mit Vertretern der Parteien, um sie über die Notwendigkeit einer Überquerungsmöglichkeit in Kenntnis zu setzen und vorhandene Ängste abzubauen.
Dementsprechend liegen auch Pläne für Zug- und Schiebebrücken vor. Das Model „Moses“, bei dem punktuell das Wasser zur Seite gedrängt wird, um einen Durchgang zu ermöglichen, scheint die besten Chancen zu haben, ist jedoch auch die kostspieligste Lösung.
Der BUND hat angedroht Klage gegen diese Konstruktion zu erheben, da die gefährdeten Tierarten dadurch verletzt und traumatisiert werden könnten.
Das Projekt “Artenschutzgraben” wird demnächst im Bundestag abgestimmt, gleichauf mit dem Vorhaben zur Errichtug eines neuen Anbaus an das Kanzler-Innenamts, und wir können uns darauf freuen, endlich einen maßgeblichen Schritt in Richtung des konsequenten Artenschutzes zu tun.